Drupal blog posts http://betty-baloo.com/de de Stromlieferverträge/Inflationsanpassung/Abrechnung http://betty-baloo.com/de/blog/stromliefervertraegeinflationsanpassungabrechnung.html <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Stromlieferverträge/Inflationsanpassung/Abrechnung</span> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span>Betty Baloo</span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">Fr., 27.05.2022 - 13:39</span> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>Alle von uns haben in den letzten Wochen Post ihres Stromanbieters bekommen. Einer persönlichen Statistik zufolge beträgt die Vorschreibung der Energiekosten etwa 20 bis sogar über 100 % des bisher monatlich eingezahlten Tarifs.</p> <p>Was mir bei näherer Betrachtung aufgefallen ist: Die neuen Tarife beziehen sich schon auf privat oder geschäftlich, allerdings ist die prozentuelle Preissteigerung bei weitem nicht bei allen gleich und in ihrer Höhe sehr unterschiedlich. Ein Muster ist nicht erkennbar. Die Unterschiede sind so groß, dass eine derartige Ungleichbehandlung sachlich niemals gerechtfertigt sein kann.</p> <p>Das hat mich dazu veranlasst, bei meinem Energieanbieter nachzufragen. Die Antwort war erschreckend. Der Energielieferant hat keinen meiner Punkte auch nur ansatzweise beantwortet oder dazu angeleitet, was man zur Wahrung der eigenen Rechte und Interessen tun kann.</p> <p>Mein Stromanbieter legte am Anfang des Jahres 2022 für einen ähnlichen Stromverbrauch des Vorjahres 2021 einen um 11,-- Euro erhöhten Beitrag fest; was mich schon gewundert hat. Im März erhielt ich dann die Kündigung mit der Rechtfertigung, dass der Ukraine-Krieg zu diesem drastischen Schritt veranlasse. Das obwohl unser Haushalt bei Abschluss des Stromliefervertrags darauf geachtet hat, ein Unternehmen zu wählen, das zu 100 % Strom aus erneuerbarer, regionaler Energie liefert, was bei unserem Stromlieferanten, der sogar über eigene Kraftwerke und Photovoltaik-Anlagen verfügt, der Fall ist.</p> <p>Im neu unterbreiteten Stromliefervertrag wurden uns statt 75,-- Euro nun ab 1.6.2022, 120,-- Euro vorgeschrieben, was einer Erhöhung von 60 % entspricht.</p> <p>Und das, obwohl mein Energieanbieter (wie oben erwähnt) laut eigener Angaben zu 80% Strom aus Wasserkraft liefert, dank eigener Kraftwerke einen großen Teil der verkaufbaren Energie selbst produziert, als Genossenschaft organsiert ist und daher vom Gesetz her nicht den Gewinninteressen von Aktionären usw. verpflichtet ist!</p> <p>Ich habe die übermittelten Schreiben immer und immer wieder durchgelesen und bin dahinter gekommen, dass wichtige Dinge nicht kommuniziert wurden, die für die Kunden aber sehr wesentlich sein könnten. Diese Erkenntnis möchte ich Euch nicht vorenthalten und im eigenen Interesse anregen:</p> <p>Egal ob mit oder ohne Smartmeter – fordert eine schriftliche Abrechnung bis zu dem Zeitpunkt an dem Euch der Vertrag gekündigt wurde bzw. dem Zeitpunkt ab dem der neue, deutlich höhere Tarif gilt. Macht Euch von Euren Stromzählern (das geht auch beim Smartmeter) ein Foto und sendet dieses mit einem Kurzbrief (am besten mit Post) an Euren Anbieter. Verlangt darin eine ordentliche Abrechnung und die Feststellung der tatsächlich verbrauchten Energie, welche die tatsächlichen Kosten und ergo auch die Basis für die neue Vorschreibung darstellt. Es kann nicht sein, dass man eine Vorauszahlung auf Basis einer fiktiven Vorauszahlung leisten muss. So werden die Kosten nur noch mehr in die Höhe getrieben.</p> <p>Meine Überlegung dazu: Die Energielieferanten machen es sich leicht, brummen den Kunden enorme Kosten auf und operieren dann ein ganzes Jahr lang mit den „falschen Einnahmen“. Wenn so einen Brief viele Haushalte verfassen, werden die Energielieferanten merken, dass sie es noch immer mit denkenden Menschen zu tun haben, die sich nicht so leicht übervorteilen lassen.</p> <p>Ich weiß, dass ich mit meiner Auffassung nicht alleine bin und möchte die Infos über verschiedene Vorfälle auch sammeln. Lasst mir gerne Eure Erfahrungsberichte zukommen und sagt die Erkenntnisse weiter.</p> <p>Zusammen sind wir stärker!</p> </div> <div class="field field--name-field-blog-tags field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Schlagworte</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/de/schlagworte/inflation.html" hreflang="de">Inflation</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/schlagworte/strompreiserhoehung.html" hreflang="de">Strompreiserhöhung</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/schlagworte/ukraine_krieg.html" hreflang="de">Ukraine Krieg</a></div> </div> </div> Fri, 27 May 2022 11:39:01 +0000 Betty Baloo 130 at http://betty-baloo.com http://betty-baloo.com/de/blog/stromliefervertraegeinflationsanpassungabrechnung.html#comments Abstimmung zur geplanten Impfpflicht (Mail an Abgeordnete) http://betty-baloo.com/de/blog/abstimmung_zur_geplanten_impfpflicht_mail_an_abgeordnete.html <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Abstimmung zur geplanten Impfpflicht (Mail an Abgeordnete)</span> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span>Betty Baloo</span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">So., 16.01.2022 - 22:59</span> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>Sehr geehrte Frau Abgeordnete!<br /> Sehr geehrter Herr Abgeordneter!</p> <p>In rund 180.000 teilweise viel beachteten Stellungnahmen (ich würde mir wünschen Sie hätten nur die wichtigsten 3 von Public Health Graz, ARGE Daten und Rechtsanwälte für Grundrechte gelesen) wurde von Fachleuten aus Medizin, Pharmazie und durch Juristen dargelegt, dass eine Impfpflicht gegen Covid 19 nicht verhältnismäßig und faktenbasiert ist.</p> <p>Fernab von Parteifarben haben die Menschen zudem sehr gute persönliche Gründe, wenn sie die sogenannte Impfung ablehnen. Auch handelt es sich lange schon nicht mehr um eine Pandemie der Ungeimpften (vgl. dazu <a href="https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(21)02243-1/fulltext?fbclid=IwAR0cIViMdwlcXJZdAaJDOIJKpH0mAprTIC0FiuI0nA3dn6VInxsGCfozyt4">https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(21)02243-1/fulltext?fbclid=IwAR0cIViMdwlcXJZdAaJDOIJKpH0mAprTIC0FiuI0nA3dn6VInxsGCfozyt4</a>).</p> <p>Ich weiß nicht ob Sie aus eigenem Antrieb und tiefstem Herzen wirklich mit Ihrem Gewissen vereinbaren können, die Zustimmung zu diesem verfassungswidrigen und menschenrechtswidrigen Gesetz zu geben?! Vielleicht täten Sie besser daran - ähnlich wie Nathan der Weise - einen Akt der Versönung einzuleiten, damit wir uns im Sinne aller wieder ausschließlich um das Weiterkommen von Österreich kümmern können!</p> <p>Betty Baloo<br /> Aktionskünstlerin auf der ganzen Welt</p> </div> <div class="field field--name-field-blog-tags field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Schlagworte</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/de/schlagworte/covid_19_impfpflicht.html" hreflang="de">Covid -19 Impfpflicht</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-personen field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Personen</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/104" hreflang="de">Markus Koza</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/105" hreflang="de">Julia Seidl</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/106" hreflang="de">Fiona Fiedler</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/107" hreflang="de">Ralph Schallmeiner</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/108" hreflang="de">Bedrana Ribo</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/109" hreflang="de">Rudolf Silvan</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/110" hreflang="de">Verena Nussbaum</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/111" hreflang="de">Philip Kucher</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/112" hreflang="de">Dietmar Keck</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/113" hreflang="de">Gabriele Heinisch-Hosek</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/114" hreflang="de">Alexandra Tanda</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/115" hreflang="de">Josef Smolle</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/116" hreflang="de">Gabriela Schwarz</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/117" hreflang="de">Elisabeth Scheucher-Pichler</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/118" hreflang="de">Werner Saxinger</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/119" hreflang="de">Laurenz Pöttinger</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/120" hreflang="de">Josef Hechenberger</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/121" hreflang="de">Martina Diesner-Wais</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/122" hreflang="de">Angela Baumgartner</a></div> </div> </div> Sun, 16 Jan 2022 21:59:45 +0000 Betty Baloo 128 at http://betty-baloo.com http://betty-baloo.com/de/blog/abstimmung_zur_geplanten_impfpflicht_mail_an_abgeordnete.html#comments "Coronakrise": Der schmale Grat zwischen Wachsamkeit und neuen Chancen http://betty-baloo.com/de/blog/coronakrise_der_schmale_grat_zwischen_wachsamkeit_und_neuen_chancen.html <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">&quot;Coronakrise&quot;: Der schmale Grat zwischen Wachsamkeit und neuen Chancen</span> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span>Betty Baloo</span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">Mo., 16.03.2020 - 10:22</span> <div class="field field--name-field-image field--type-image field--label-above"> <div class="field__label">Bilder</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"> <img src="https://www.betty-baloo.com/sites/betty-baloo.com/files/images/blog/4.11.2019%20S%C3%B6chau%2095%20178.jpg" width="384" height="512" alt="Man muss sich manchmal zurückziehen, um konkret über etwas nachdenken zu können." /> </div> </div> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>Es berührt mich so Vieles, nicht erst gestern und heute, sondern schon eine ganze Weile. Beinahe täglich gibt es Nachrichten über Aggression, Leid und Tod auf der ganzen Welt. Derzeit quillt das Wort Corona täglich aus unseren Mündern und Angst macht sich breit, dass es nicht auch von unseren Schleimhäuten aufgenommen wird. Ins Hirn jedenfalls hat es sich schon ein wenig hineingeschraubt, was die vielen Postings auf "Social Media" beweisen.</p> <p>Ein gefundenes Fressen, für die hinter sicheren Bildschirmen sitzenden User Ihre verschiedenen Meinungen in die Menge zu brüllen und andere damit anzustecken. Das Repertoire ist groß und in einem schlanken Artikel gar nicht wiederzugeben, reicht aber von der Vorhersehung, Verharmlosung, Beginn des nächsten Weltkriegs, Weltuntergang, Panikmache bis zu Machtmissbrauch durch Politiker*innen.</p> <p>Und jetzt gebe ich auch noch meinen sprichwörtlichen Senf dazu, wenn ich sage, dass ich glaube, dass alle Faktoren ein wenig zutreffen. Es gibt nämlich nicht nur schwarz und weiß auf dieser Welt. Alles hängt doch irgendwie zusammen. Selbst in einem Fach für Gesundheit ausgebildet, kann sich ein einzelner Organismus nicht wohl fühlen, wenn er nur an einer einzigen Stelle krank ist. Nehmen wir nur so etwas Harmloses wie Zahnweh zum Beispiel. Zahnschmerzen lassen einen nicht schlafen, nicht denken, man fühlt sich unwohl, kann nichts machen und es geht einem bis runter zu den Zehen nicht gut.</p> <p>Dieses Virus ist für mich ein Spiegel wie gesund die ganze Welt ist. Wir Menschen sind überheblich geworden und wollen das nicht sehen. Die Regierungen sind überheblich geworden und machen uns Glauben, dass ohnehin alles in Ordnung ist. Wir sind getrieben von Raffgier und Besitz haben wollen, sei es nur für eine kurze Zeit, Hauptsache in, schick und angesagt.  Wir quälen für diese kurze Zeit des Gebrauchs Mutter Erde, die Natur und Kreaturen (Menschen und Tiere gleichermaßen). Wir kennen keine Grenzen: nicht in unserem Verhalten und nicht, wenn es darum geht in irgendeiner Weise den Globus zu erobern. Wir erkennen nicht, dass es der Erde und Natur gegenüber Maßhaltung und Respekt braucht (siehe dazu meine Aktion "Breastfeeding" 2012), damit sie uns weiter gesund halten und ernähren kann. Anstatt etwas mit Ehrfurcht zu empfangen und zu genießen, flitzen wir und die Güter unseres Lebens in Windeseile um den Globus, verbrauchen dabei über Gebühr Ressourcen, hinterlassen unverrottbaren Müll, entwickeln Unverträglichkeiten und verschleppen Krankheiten. Wir lassen zu, dass man uns immer dichter in an Reservate anmutende Wohnbauten stopft, während gleichzeitig unser psychisch und physisch gesund machender Grünraum für Konzernprojekte immer kleiner wird und ein Innehalten beinahe nur mehr dann möglich ist, wenn man sich gleichzeitig dem Konsum verpflichtet.</p> <p>Und dann wundern wir uns, dass wir uns - von oben verordnet - auf einmal fast auf Null einschränken müssen.</p> <p>Dann hagelt es für alle noch mehr Regeln, Vorschriften und Gesetze von autorisierter Stelle. Natürlich sind auch diese Vorschriften zu hinterfragen, denn wie leicht könnte man die Gesetze zum Anlass nehmen, die Menschen mit einem Schlag in ihren Rechten auf Dauer zu beschneiden, sie ihrer Autonomie Stück für Stück zu berauben und unfrei zu machen. Der Philosoph Giorgio Agamben, ein Schüler von Hannah Arendt, meinte dazu schon vor Jahren: "Die Macht hat der, der über den eigenen Ausnahmezustand verfügt!"</p> <p>Im eigenen Interesse ist deshalb jeder und jede Einzelne von uns gefordert, Wachsamkeit zu beweisen, im Sinne der Aufklärung Vorgefertigtes zu hinterfragen und das eigene Leben so zu gestalten, dass es dem Nächsten nicht schadet. Wie ich bereits 2012 gesagt habe bin ich fest davon überzeugt, dass es mir nämlich nur so gut geht, wie meinen Nachbarn auch! Das selbe gilt natürlich auch für Dich und Deine Nachbarn!</p> <p>Ich sehe die unsichtbare Gefahr für uns alle als Chance zu einem Neuanfang, denn so wie es war kann es einfach nicht mehr weiter gehen! Rücken wir doch (bildlich gesehen) etwas zusammen, bevor wir auseinanderrücken müssen!</p> <p>Ich umarme Euch und schick' Euch ein Busserl! Keine Angst es ist nur ein Kokos-Busserl!</p> </div> <div class="field field--name-field-blog-tags field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Schlagworte</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/de/schlagworte/corona.html" hreflang="de">Corona</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/schlagworte/coronakrise.html" hreflang="de">Coronakrise</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/schlagworte/isolation.html" hreflang="de">Isolation</a></div> </div> </div> Mon, 16 Mar 2020 09:22:21 +0000 Betty Baloo 123 at http://betty-baloo.com http://betty-baloo.com/de/blog/coronakrise_der_schmale_grat_zwischen_wachsamkeit_und_neuen_chancen.html#comments Die Sage vom Schlossberg, dem Kalvarienberg und MurXkraftwerk http://betty-baloo.com/de/blog/die_sage_vom_schlossberg_dem_kalvarienberg_und_murxkraftwerk.html <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Die Sage vom Schlossberg, dem Kalvarienberg und MurXkraftwerk</span> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span>Betty Baloo</span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">Mi., 21.03.2018 - 12:41</span> <div class="field field--name-field-image field--type-image field--label-above"> <div class="field__label">Bilder</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"> <img src="https://www.betty-baloo.com/sites/betty-baloo.com/files/images/blog/Graz_0.jpg" width="300" height="194" alt="Schlossberg zu Graz (Fotoquelle: Internet)" title="Schlossberg zu Graz (Fotoquelle: Internet)" /> </div> </div> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p><span><span><span><span>Auf dem Schöckel wurde einst zur Osterzeit ein prächtiges Fest gefeiert. Die Leute genossen den schönen Ausblick, der tief in das Land hinein reichte. Ein grün gekleideter Jäger trat unter die Festgäste und sagte: „Ihr liebt euer Land, euren Schöckel, aber dieser ist nur ein Zwerg gegen den großen Rigi in der Schweiz. Wenn ihr wollt, so setze ich binnen 24 Stunden hier drei solche Kegel wie der Schöckel übereinander auf, aber der erste Mensch, der dann diesen dreifach getürmten Felsen besteigt, muss mir gehören!" Die Leute gingen auf den Handel ein. Plötzlich stieg vor ihren Augen eine schwarze Wolke auf und zog über den Schöckel. Blitz und Donner zerrissen die Wolken in der Mitte und die Gestalt des Jägers wurde immer länger und länger und flog in diese Wolken und danach nach Süden. Der Jäger war der Teufel, der nach Afrika sauste und dort vom Mondgebirge eine riesige Felsmasse losriss. Diese spannte er sich auf den Rücken und raste zurück in die Steiermark. Als der Teufel über Wildon flog, sah er auf der Straße eine Osterprozession.</span></span></span></span></p> <p><span><span>Jetzt erinnerte sich der Höllenfürst, dass er in dieser heiligen Zeit keine Kraft besaß, und schleuderte den Felsen mit aller Kraft und Wut in das Murtal, dass dieser in zwei Trümmer zerbrach. Das eine Steinstück war fortan der Schlossberg und das kleinere der Kalvarienberg von Graz. Zornig flog der Teufel, nachdem er seine riesige Steinlast weggeschleudert hatte, weiter und bohrte mit seinem Körper ein großes Loch in den Schöckel, durch das er dann in die Hölle fuhr. </span></span></p> <p><span><span>Jahre später kam er nocheinmal nach Graz zurück und sah, dass der Schlossberg nun wunderschön bewaldet und als Naherholungsgebiet von den Menschen aus nah und fern sehr beliebt geworden war.</span></span></p> <p><span><span>Wieder packte ihn die Wut und er sann nach Rache. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion setzte er den Grazern einen neuen Felsbrocken mitten in die Stadt. Nachdem der Werkstoff Beton zu dieser Zeit großen Aufschwung erlebte, musste er diesmal nicht weit fliegen und goß eine riesige Menge in die Mur, das MurXkraftwerk entstand und er abermals durch ein Loch im Schöckel verschwand.</span></span></p> <p><span><span>Seit dieser Zeit warten die Bewohner gespannt, ob er wieder auftaucht und haben Ordnungswächter beauftragt, sofort Alarm zu schlagen, wenn es dafür Anzeichen gibt.</span></span></p> <p><span><span>Das alte Sprichwort "Der Teufel schläft nicht" bewahrheitet sich offenbar im kleinen Städtchen Graz also immer wieder.</span></span></p> </div> Wed, 21 Mar 2018 11:41:41 +0000 Betty Baloo 120 at http://betty-baloo.com http://betty-baloo.com/de/blog/die_sage_vom_schlossberg_dem_kalvarienberg_und_murxkraftwerk.html#comments Raus aus dem Grau! http://betty-baloo.com/de/blog/raus_aus_dem_grau.html <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Raus aus dem Grau!</span> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span>Betty Baloo</span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">Mo., 18.09.2017 - 17:19</span> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Ich hielt es nicht mehr aus in dieser meiner Heimatstadt, in der es von Tag zu Tag mehr grau und menschlich unfreundlich zu werden schien. So viel an persönlicher Kraft hatte ich in den letzten Monaten dafür verwendet, das nächste drohende Unheil abwenden zu helfen. Nächte hatte ich mir um die Ohren geschlagen, um griffige, neue Ideen auszudenken und umzusetzen und zusätzlich eilte ich von Ort zu Ort, um Flugblätter zu verteilen, Banner zu malen und hochzuhalten, MitstreiterInnen Beistand und mentale Hilfe zu sein. </font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Ich redete mir den Mund fusselig, wenn ich schlecht-, falsch- oder uninformierte Menschen aufklärte und ich redete ihn mir fransig, wenn ich Mitwirkung und Hilfe für die Umsetzung eigener Ideen suchte, um anschaulich zu erklären, welche Hoffnungen ich mit Aktionen im Öffentlichen Raum damit verband. </font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Für Persönliches fand ich kaum mehr Zeit. Alles Eigene musste entweder warten oder wurde im Laufschritt erledigt, um ja keine Zeit zu verlieren. Freizeit und Entspannung fand ich lediglich beim Nachmittagskaffee, aber selbst dort wurde weiter philosophiert und ersonnen. Als alle meine Körperfunktionen auf einmal auf dem Kopf standen und ich registrierte, dass mich das entfachte Feuer für Gerechtigkeit und Mitbestimmung beinahe ausgebrannt hatte, wusste ich, dass ich dringend Abstand von allen verstörend machenden Einfluss brauchte, packte ein paar Sachen, nahm meinen Lebensmenschen an der Hand und flüchtete vom Grau der Stadt ans Blau des Meeres.</font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Anfangs wusste ich mit mir und meiner neu gewonnenen Freizeit gar nichts anzufangen, so leer war es um mich herum. Doch dann sammelte ich mich und vertiefte mich in die mitgebrachte Literatur, genoss das Schwimmen im Meer und das undefinierbare Gewusel im Café am Marktplatz, trank am Abend ein gutes Glas Wein und freute mich, dass ich wieder schlafen konnte.</font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Bereits nach 3 Tagen fühlte sich mein Leben an, als hätte ich 3 Monate Auszeit genossen. 10 Tage lang versuchte ich, nicht an Zuhause zu denken, las eineinhalb Bücher aus, tingelte durch die üppig grüne Landschaft und genoss das fremde Land. Dann aber überfiel mich Heimweh und wir packten zusammen und machten uns auf den Weg. Ein wenig komisch war mir, denn ich hatte keine Ahnung, was mich an Neuem erwarten würde.</font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Als wir die Österreichische Grenze erreichten, strahlte nicht nur die Sonne sondern auch der Grenzbeamte und begrüßte uns mit einem „Willkommen daheim!“ Wir schauten einander an und konnten es kaum glauben. Mit einem Lächeln auf den Lippen fuhren wir weiter und erreichten alsbald Graz.</font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font face="Calibri"><font size="3"><font color="#000000">Als wir das Ortsschild „Graz“ sahen staunten wir nicht schlecht, denn da stand: „Die Grazer*innen heißen alle Gäste herzlich willkommen!“ Am Weblinger Kreis waren während unserer Abwesenheit die Umbauarbeiten beendet worden. Wir trauten unseren Augen kaum, denn entlang der Einfahrtsstraßen waren an beiden Seiten  </font></font><font color="#000000"><font size="3">Alleebäume gepflanzt worden. Ich rief aus: „Jö schau, wie schön, hast Du das gewusst?“</font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Dann führte uns unser Weg an diesem grässlichen, aufgelassenen Einkaufszentrum vorbei, wo gerade unzählige Menschen mit Arbeiten aller Art beschäftigt waren. Auf der Bautafel stand zu lesen: „Wir setzen das Recht auf Wohnraum um und schaffen leistbare Gemeindewohnungen!“ Ich schüttelte den Kopf und fuhr weiter. In der Harter Straße dann wieder geschäftiges Treiben und der Hinweis: „Wir machen Radfahren attraktiv und sicher. Hier entsteht ein neuer Radweg. Wir entschuldigen uns für abschnittsweise, temporäre Behinderungen!“. Ich war fassungslos.</font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Zuhause angekommen, trafen wir auf unsere Nachbarn die uns herzlich begrüßten und uns erzählten, dass der Bau des Murkraftwerks Graz gestoppt wurde und sie gerade zu einer Versammlung auf den Hauptplatz unterwegs seien, um Neuigkeiten zu erfahren. Das interessierte uns natürlich brennend und so gingen wir gemeinsam zur Bushaltestelle und erreichten diese als der Bus in die Station fuhr. Ich stieg wie immer beim Fahrer vorne ein und wollte zwei Tickets kaufen. Schaut mich dieser verwundert an und sagt: „Ja wissen Sie denn nicht, dass die Öffis in Graz jetzt alle kostenlos benutzt werden dürfen, um den Individualverkehr einzudämmen?“ </font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Als wir dann am Jakominiplatz ausstiegen, war alles aus, denn dort waren während unserer Abwesenheit alle Wartehäuschen vergrößert und begrünt worden. Als ich laut staunte, meinte meine Nachbarin: „Ja und in der Nacht sind die Wartehäuschen und die Fahrpläne gut beleuchtet. Das Licht dafür kommt übrigens von Sonnenkollektoren die in die Dächer eingelassen sind; übrigens auch die Wärme der beheizten neuen Sitzbänke, deren Betrieb über Sensoren geregelt ist. “ </font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font face="Calibri"><font size="3"><font color="#000000">Als wir zum Ring vor kamen ging das Staunen fröhlich weiter, denn es waren nicht nur extrem wenig Autos unterwegs, sondern auch genügend Stellplätze frei. Außerdem lief uns  </font></font><font color="#000000"><font size="3">bis dorthin nicht ein einziger Parkraumwächter oder ein Ordnungswachepärchen über den Weg. Dass entlang der Herrengasse und auch auf den Seitengässchen zusätzlich Bänke zum Rasten und Mininaschgärten aufgestellt waren, überraschte mich jetzt fast gar nicht mehr, erfreute mich aber doppelt. </font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font face="Calibri"><font size="3"><font color="#000000">Gespannt war ich umso mehr, was es Neues zum Murkraftwerk zu berichten gäbe, dass sogar zu einer Versammlung am Hauptplatz eingeladen wurde. Als wir ankamen waren schon viele Menschen </font></font><font color="#000000"><font size="3">versammelt, zahlreiche Bekannte grüßten uns freundlich.</font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Da trat auch schon der Bürgermeister auf den schmalen Balkon. Von dort hatte ich zuvor noch nie einen Stadtvater direkt auftreten und sprechen gesehen. Die Menschen applaudierten. Der Bürgermeister winkte ab und begann zu sprechen:</font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><em><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">„Liebe Grazerinnen und Grazer!“</font></font></font></em></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><em><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Ich habe Sie heute zusammengerufen, weil ich mich bei Ihnen entschuldigen möchte. Nach eingehenden Gesprächen mit meiner Frau, ist mir nämlich bewusst geworden, dass ich mit meinen Entscheidungen nicht nur jene von Ihnen vertreten darf, </font></font></font></em><span lang="DE" style="color: black; font-family: &quot;Calibri&quot;,&quot;sans-serif&quot;; font-size: 12pt; mso-fareast-font-family: SimSun; mso-bidi-font-family: Mangal; mso-font-kerning: .5pt; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: HI; mso-bidi-language: HI;" xml:lang="DE"><em>die sozial abgesichert sind und in Wohlstand leben,</em></span><em><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3"> sondern vor allem gute Entscheidungen für jene treffen muss, die es in diesem gesellschaftlichen Gefüge nicht so gut erwischt haben.</font></font></font></em></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><em><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Ich habe mir deshalb noch einmal alle Fakten durch den Kopf gehen lassen und bin zum Schluss gekommen, dass der Bau des Murkraftwerks für uns alle schädlich ist. Deswegen habe ich veranlasst, den Bau augenblicklich zu stoppen, die Absperrungen wegzuräumen und mit sinnvollen Alternativen zu beginnen.</font></font></font></em></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><em><span lang="DE" style="color: black;" xml:lang="DE"><span style="font-family: &quot;Calibri&quot;,&quot;sans-serif&quot;;"><font size="3">Als erstes soll statt des begonnenen Murkraftwerks ein für alle Menschen dieser Stadt frei und dauerhaft unentgeltlich zugänglicher Park errichtet werden. Dieser soll ineinander übergehende Zonen für Menschen aller Altersgruppen und Kulturen bieten. </font></span></span></em></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><em><font face="Calibri"><font size="3"><font color="#000000">Gleichzeitig werden wir die Regenwasserbewirtschaftung neu regeln und Zisternen und Brunnen an jedem öffentlichen Platz planen und installieren. Wir werden erneuerbare, vielfältige Energie forcieren und fördern, damit die Menschen dieser Stadt ausreichend  M</font></font><font color="#000000"><font size="3">öglichkeiten bekommen, ihre Energiequelle selbst zu wählen.</font></font></font></em></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><em><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Weiters werden wir den Klimawandel bekämpfen, indem wir großflächig Grünpflanzungen durchführen und begrünte Wohnobjekte verwirklichen.</font></font></font></em></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><em><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">All diese Tätigkeiten werden dazu führen, dass wir zudem neue, gesunde Arbeitsplätze schaffen.</font></font></font></em></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><em><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Damit wir alle Vorhaben schnellstmöglich umsetzen können, bitte ich Sie persönlich um Ihre demokratische Beteiligung.“</font></font></font></em></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Es folgte nicht enden wollender Applaus und ich dachte:</font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font face="Calibri"><font size="3"><font color="#000000">Positives Ende:  </font></font><font color="#000000"><font size="3">„Wie gut, dass manche innigen Wünsche wahr werden!“</font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3">Negatives Ende: „Wo bin ich?“ und erkannte schmerzlich, dass alles nur ein Traum war.</font></font></font></p> <p style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><font color="#000000"><font face="Calibri"><font size="3"> </font></font></font></p> </div> <div class="field field--name-field-blog-tags field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Schlagworte</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/de/schlagworte/murkraftwerk.html" hreflang="de">Murkraftwerk</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/schlagworte/murxkraftwerk.html" hreflang="de">Murxkraftwerk </a></div> <div class="field__item"><a href="/de/schlagworte/graz.html" hreflang="de">Graz</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/schlagworte/kurzgeschichte.html" hreflang="de">Kurzgeschichte </a></div> </div> </div> Mon, 18 Sep 2017 15:19:59 +0000 Betty Baloo 116 at http://betty-baloo.com http://betty-baloo.com/de/blog/raus_aus_dem_grau.html#comments Tour de Mur http://betty-baloo.com/de/blog/tour_de_mur.html <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Tour de Mur</span> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span>Betty Baloo</span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">Sa., 17.06.2017 - 15:01</span> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p><span><span>Da trafen sich völlig spontan und ungeplant ein paar Menschen, welche die Idee hatten, die TeilnehmerInnen der Tour de Mur (einem Radevent vom Murursprung bis Radkersburg) mit einem Lied (leider nicht am Clip), Wünschen für einen guten Morgen und eine schöne, unfallfreie Fahrt zu begrüßen. Natürlich wollten diese Menschen - stellvertretend für all jene, die nicht in die ach so unberührte Natur flüchten können - darauf hinweisen, dass ihnen vor der Haustüre kostenlose Naherholung (für den Konsum zwischendurch) weggeschnitten wird. </span></span></p> <p><span><span>Details am Rande: viele der Menschen zeigten sich durch Hupzeichen, Handzeichen, freundliche Rufe, Daumenhoch, etc. solidarisch und der selben Meinung. Einige (wenige!) davon bezeichneten die AktivistInnen als "linke Zecken" oder "Deppen" oder schmetterten "Host kan Küh'schraunk?", "Brauchst kan Strom?", "Wo kummt Eia Strom her?" entgegen.</span></span></p> <p><span><span>Die Herren der Security auf der Baustelle (die niemand von den AktivistInnen auch nur im entferntesten zu betreten suchte) fühlte sich ganz in ihrem Element und verständigte die Polizei, denn sie meinte, die AktivistInnen täten eine potenzielle Gefahr für Unfälle darstellen, weil der Radweg behindert wäre.</span></span></p> <p><span><span>Der eine Herr von der Security meinte in meine Richtung: "Ihnen als erwachsene Frau müsste es doch einleuchten, dass das gefährlich sei!"</span></span></p> <p><span><span>Ich erwiderte: "Sehen Sie, gerade deshalb, weil ich erwachsen genug bin, kann ich die Situation sehr gut einschätzen und darf Sie beruhigen, dass da genug Platz ist, damit niemand zu Schaden kommt!"</span></span></p> <p><span><span>Die Polizei kam dann auch mit zwei Einsatzfahrzeugen daher, drehte im Auto sitzend eine Runde und lächelte und winkte zu den AktivistInnen freundlich rauf, die sich mit einem Lied bedankten.</span></span></p> <p><span><span>Als bald zogen die Polizisten, nachdem sie sich eine Einsatzunterschrift der zwei Security-Männer geben ließen, wieder ab.</span></span></p> </div> <div class="field field--name-field-blog-tags field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Schlagworte</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/de/schlagworte/zwergenfreiheit.html" hreflang="de">Zwergenfreiheit</a></div> </div> </div> Sat, 17 Jun 2017 13:01:18 +0000 Betty Baloo 114 at http://betty-baloo.com http://betty-baloo.com/de/blog/tour_de_mur.html#comments "Sauerstoffzelt" statt "güner Lunge" http://betty-baloo.com/de/blog/sauerstoffzelt_statt_guener_lunge.html <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">&quot;Sauerstoffzelt&quot; statt &quot;güner Lunge&quot;</span> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span>Betty Baloo</span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">Mo., 30.01.2017 - 21:32</span> <div class="field field--name-field-image field--type-image field--label-above"> <div class="field__label">Bilder</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"> <img src="https://www.betty-baloo.com/sites/betty-baloo.com/files/images/blog/Graz.jpg" width="500" height="500" alt="Mein Graz bleibt Beton" /> </div> </div> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>... oder wie Graz langsam unter einer Betondecke verschwindet</p> <p>Seit der letzten Wahl 2012 ist Graz, vor allem in den Bezirken Jakomini und St. Peter, förmlich zubetoniert worden. Zwei Bezirke, die als Musterbeispiel „grüner Bezirke“ galten. Bereits eine Periode vorher hatte man entlang der großen Einzugsstraßen, wie beispielsweise Triesterstraße und Kärntnerstraße, lebensnotwendige Bäume, welche Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff umwandeln und die Luft in Graz verbessern konnten, nach und nach sang- und klanglos elimeniert. Diese Straßenzüge gleichen heute aus meinem Blickwinkel Betonwüsten.</p> <p>Jedes kleine „Fuzerl“ Grund wurde mit sogenannten innovativen Bauprojekten verbaut. Die Baugesellschaften werben mit Slogans wie „Hier entstehen 35 Luxuswohnungen“ oder „Leistbare 35 m2 Single-Wohnungen, jede mit Balkon“ und versuchen auf diese Weise ihre teilweise überteuerten Projekte an Menschen zu bringen, die dafür Kredite aufnehmen, die sie in ihrem Leben nie zurück zahlen können. Aber das ist eine andere Geschichte.</p> <p>Mir geht es in meinen heutigen Gedanken um das Grün, das unwiederbringlich vernichtet wurde. Mir geht es um den Lebensraum und die Naherholung von Mensch und Tier, die so wichtig für einen gesunden Geist in einem gesunden Körper sind. Mir geht es darum, dass alle Bewohner*innen dieser Stadt uneingeschränkt Zugang zur Natur und unverbauten Flächen haben müssen und diese Flächen auch zu Fuß - ohne Benützung von Beförderungsmitteln oder Inbetriebnahme anderer Fahrzeuge – erreicht werden können.</p> <p>Ich kann mich erinnern, als ich mit meiner Großmutter noch in den Park am Hauptbahnhof gegangen bin. Oma wohnte drüben auf der anderen Straßenseite, die damals auch schon stark befahren war. Ich freute mich, wenn ich hinüber gehen durfte, denn dort gab es sogar einen Trinkbrunnen. (Den gibt es übrigens heute noch!)</p> <p>Dieser Park ist heute nur mehr ein Fragment seiner selbst. Dabei hat man das Gefühl, der Parkbesucher ist nur mehr geduldet, denn er wird von überdimensionalen Fahrradständern und unglaublich hohen Bauten eingekesselt! Ach, wie war das schön und lustig, als ich da Fangen spielen und herumtollen konnte und niemand ständig sagte: „Pass auf, dort fahren Autos!“ „Geh von den Fahrrädern weg!“ „Steig da nicht hinein, das ist verboten!“.</p> <p>Wenn ich im derzeitigen Wahlprogramm der Grünpartei lese, dass „Graz wieder grün“ wird, wenn man sie wählt, so frage ich mich, wo sie denn die letzten 5 Jahre waren, als Flächenwidmungsänderungen beschlossen und Grünflächen zubetoniert wurden? Und ich bin als grün bewegter Mensch, der wahnsinnig gerne in der Natur ist, fassungslos, wenn sie „Pocket Gärten“ fordern, die für mich nichts anderes sind, als Versuche uns mit „ihrem guten Willen“ zu vertrösten, weil sie nicht wollen, dass wir wütend werden. Auch der Protest gegen das Murkraftwerk in Graz hätte viel länger schon, viel intensiver betrieben werden sollen!</p> <p>Die Beschwichtigung von ÖVP und SPÖ, dass nach Bauende ein Naherholungsgebiet entstanden sein soll, kann mich von meiner negativen Meinung dazu nicht abbringen, denn dort besteht bereits jetzt eines, das Mensch und Tier Spaß macht und sich durch seine gewundenen Wege und Ruheplätze auszeichnet.</p> <p>Geht es um ein gesundes, grünes, ein naturbelassenes Graz, kann ich die Meinung „Mein Graz bleibt besser“ nicht teilen , denn ich sehe nicht worin es besser ist und befürchte stattdessen: „Mein Graz bleibt Beton!“ ... auch nach der Wahl.</p> </div> <div class="field field--name-field-blog-tags field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Schlagworte</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/38" hreflang="de">Grazer Gemeinderatswahlen</a></div> </div> </div> Mon, 30 Jan 2017 20:32:27 +0000 Betty Baloo 93 at http://betty-baloo.com http://betty-baloo.com/de/blog/sauerstoffzelt_statt_guener_lunge.html#comments Meine Mur die geb‘ ich nicht! Nein, meine Mur, die geb‘ ich nicht! http://betty-baloo.com/de/blog/meine_mur_die_geb_ich_nicht_nein_meine_mur_die_geb_ich_nicht.html <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Meine Mur die geb‘ ich nicht! Nein, meine Mur, die geb‘ ich nicht!</span> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span>Betty Baloo</span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">So., 22.01.2017 - 12:38</span> <div class="field field--name-field-image field--type-image field--label-above"> <div class="field__label">Bilder</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"> <img src="https://www.betty-baloo.com/sites/betty-baloo.com/files/images/blog/20170121_murkraft_nein_danke_0.jpg" width="1196" height="720" alt="Betty Baloo Protestiert gegen das geplante Murkraftwerk Graz-Puntigam" title="Betty Baloo Protestiert gegen das geplante Murkraftwerk Graz-Puntigam" /> </div> </div> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>So ein Aktivist*innenleben ist ganz schön anstrengend! Da wird nicht gefragt, ob es brennheiß oder wie heute eiskalt ist. Da muss man raus, weil man zeigen will, dass man von “hoher Politik” Verordnetes, nicht unwidersprochen hinnehmen möchte.</p> <p>Beim heutigen Protestmarsch ging es um unseren Mutter-Fluss die Mur in Graz. Schön langsam aber sicher wird die alte Dame, die bis vor kurzem auf ihrer ganzen Strecke noch wild dahingeplätschert ist, künstlich ruhig gestellt.</p> <p>Die Politiker*innen verkaufen uns das geplante und bereits begonnene Murkraftwerk als besonders gut und punkten bei einem breiten Teil der Bevölkerung mit der Aussage, dass “grüne Energie” (ergo umweltverträgliche Energie) produziert wird, was ich mir im Vergleich zu Atomenergie gerne erklären lasse.</p> <p>Wenn es um die Schaffung von Arbeitsplätzen geht, sagt mein Bauchgefühl aber “Achtung” (!) und gibt zu bedenken, dass die bis zum Bauende 2019 geschaffenen 1.800 Arbeitsplätze dann wieder weg fallen. Im Gegenteil, nach Fertigstellung werden drastisch mehr Arbeitsplätze durch die Automatisierung und Einführung von “Smart Meter” vernichtet sein, weil man Beschätigte schlichtweg nicht mehr braucht wird, weil man Scheibchen um Scheibchen alle Pflichten und Risiken auf die Endverbraucher umgewälzt haben wird.</p> <p>Finanzlandesrat Schickhofer hat in seiner Rede im Landtag behauptet, dass nach der Errichtung des Kraftwerkes rund 40.000 strombetriebene Fahrzeuge gespeist werden können. Das mag schon stimmen. Was er aber nicht gesagt hat, dass diese Fahrzeuge weder in Graz noch Österreich herumfahren werden. Meine Recherche hat ergeben, dass laut Statistik nämlich mit 31.12.2016 lediglich 9.071 strombetriebene Fahrzeuge in ganz Österreich angemeldet waren. Dass es bis Ende 2019 40.000 sein werden, wage ich zu bezweifeln.</p> <p>Offensichtlich hält er uns mit dieser Aussage absichtlich im Unklaren darüber, dass ein Guttteil - man vermutet 90 % des produzierten Stromes - ins Ausland verkauft werden.</p> <p>Moment mal, wenn das so ist, dann erwirtschaften doch die Betreiber ein hübsches Sümmchen Geld damit, oder? Und wenn das so ist, dann bekommen alle Grazer*innen die Errichtungskosten zurück, oder? Oder wer steckt den Profit ein?</p> <p>Auf die Aussage, dass im Zuge der Errichtung des Murkraftwerks ein Naherholungsgebiet geschaffen werden wird, darauf kann ich nur lachen (auch wenn mir danach dar nicht zu Mute ist). Wer diesen Blödsinn glaubt, der ist bis jetzt noch nicht in den Murauen herumgestiefelt, in die Pfützen gehüpft, durch Schotterstraßen gefahren und hat die Vögel singen hören und die Hasen flüchten sehen!</p> <p>Auch hier befürchte ich eher, dass Areale an zahlungskräftige Konzerne und Investoren verkauft werden könnten, was dazu führen würde, dass die Murauen nicht mehr konstenfrei für jede(n) Bewohner*in dieser Stadt zugänglich sein könnten. Denn wie schon Kaiser Vespasian wusste: “Pecunia non olet” (Geld stinkt nicht!) Der musste es ja wissen, denn er hat im ersten Jahrhundert nach Christus die Latrinensteuer eingeführt, um den Staatssäckel aufzufüllen. Leicht möglich, dass das unsere “Stadtherren und -damen” auch wollen.</p> <p>Für mich steht hingegen außer Zweifel, dass die Errichtung des Murkraftwerkes einen einschneidenden Eingriff in den Lebensraum anderer Individuen, eine drastische Belastung für alle Grazer*innen und einen nicht wieder gutzumachenden Eingriff in die Natur darstellt. Fest steht für mich auch, dass ich so ein Schlamassel meinen Kindern nicht hinterlassen möchte, weil ich mir wünsche, dass meine Urenkel Blumen, Bäume, Tiere und Wildnis nicht nur aus dem Bilderbuch kennen!</p> <p>Fotos vom Marsch: <a href="https://www.facebook.com/bettybaloo/media_set?set=a.1185610561487649.1073741844.100001161492296&amp;type=3">https://www.facebook.com/bettybaloo/media_set?set=a.1185610561487649.1073741844.100001161492296&amp;type=3</a></p> <p>  </p> </div> <div class="field field--name-field-blog-tags field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Schlagworte</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/38" hreflang="de">Grazer Gemeinderatswahlen</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/43" hreflang="de">Murkraftwerke</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/44" hreflang="de">Protest</a></div> </div> </div> Sun, 22 Jan 2017 11:38:00 +0000 Betty Baloo 92 at http://betty-baloo.com http://betty-baloo.com/de/blog/meine_mur_die_geb_ich_nicht_nein_meine_mur_die_geb_ich_nicht.html#comments Die Kunst des (un)demokratischen Kulturdialoges http://betty-baloo.com/de/blog/die_kunst_des_undemokratischen_kulturdialoges.html <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Die Kunst des (un)demokratischen Kulturdialoges</span> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span>Betty Baloo</span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">Mi., 18.01.2017 - 00:05</span> <div class="field field--name-field-image field--type-image field--label-above"> <div class="field__label">Bilder</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"> <img src="https://www.betty-baloo.com/sites/betty-baloo.com/files/images/blog/kulturdialog_graz_2017.jpg" width="2592" height="1552" alt="Kulturdialog Graz 2017: Die Kandidatinnen der wahlwerbenden Parteien" /> </div> </div> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>Der Kulturbeirat und das Kulturamt der Stadt Graz luden am 16. Jänner 2017 zum <strong>Kulturdialog 2017 „</strong><strong>Kulturpolitik = Kulturdialog</strong><em><strong>“</strong></em> ins Kunsthaus Graz ein.</p> <p>Viele aus der Kulturszene, die Rang und Namen haben, waren gekommen.</p> <p>Am Eingang hatten wir einen Fragebogen – auf gut Englisch „Entrance Poll“ - zu 4 Fragen auszufüllen. Unter anderem wollten die Veranstalter*innen wissen, welche Bedeutung die Politik der Stadt unserer Einschätzung nach der Kultur zumesse. Auch wollte man wissen, welche Bedeutung die Kultur für die Politik der Stadt unserer Meinung nach in Zukunft beigemessen werden sollte. Welche kulturellen Anliegen die Politik unserer Meinung fördern soll und welche der Parteien unserer Meinung nach die Anliegen der Kunst am besten vertrete.</p> <p>Aber hoppla: Diese Fragen, sie ließen Irrtümer zu und waren fehlerbehaftet. Warum haben die Veranstalter*innen bei der Frage nach Umsetzung der Kulturpolitik lediglich jene Parteien als Antwortmöglichkeit angeführt, die bereits im Gemeinderat vertreten sind? Wo waren die anderen, um unsere Stimme werbenden Listen, die noch Nichtetablierten, geblieben? Und wie konnte nun ein Kulturdialog 2017 stattfinden?</p> <p>Der Veranstaltungsraum füllte sich zunehmend, dass sogar die aufgestellten Sessel nicht ausreichten und hinten die Zuhörer*innen stehen mussten. Einem Engel gleich wurde uns ein Beiratsmitglied Birgit Pölzl als Wächterin über die Redezeit vorgestellt: 15 Minuten für Lisa Rückers Bericht, 60 Minuten für das Podium, 30 Minuten für den Marktplatz und 35 Minuten für die Pause.</p> <p>Nach Begrüßung und einleitenden Worten gab Lisa Rücker als bisherige Kulturstadträtin ihren Tätigkeitsbericht über 4 Jahre ab. Inklusion, Diversität, kulturpolitischer Auftrag, Musealisierung, Vermeidung der Instrumentalisierung der Künste, Inklusion, Selbstrelativierung und viele wohlklingende Schlagworte mehr waren die immer wieder kehrenden Vokabel, die darin Verwendung fanden und wollten darauf hinweisen, dass man sich ein ganzes Stück weit mit den veränderten Grundstrukturen der Gesellschaft auseinander zu setzen hatte.</p> <p>Danach folgte eine Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen wahlwerbender Gruppen der etablierten, bereits im Gemeinderat vertretenen Parteien. Ich bekam auf einmal ein Déjà-Vu. Ich erinnerte mich an meine Kandidatur von vor 5 Jahren, die ich aus freien Stücken und vollkommen selbst finanziert, auf die Beine gestellt hatte. Besonders erinnerte mich dieses Szenario daran, dass sich für die sozialen Themen, die ich unbedingt los werden wollte, von Seiten der Medien und der anderen wahlwerbenden Gruppen niemand dafür zu interessierten schien obwohl viele Menschen davon betroffen sind.</p> <p>Ich wurde hellhörig und geradezu grantig. Da vorne spielten die Vertreter*innen der etablierten Parteien ihr einstudiertes Programm herunter, ohne, dass auch nur einer öffentlich gefragt hätte, wo denn die restlichen Wahlwerber*innen seien, ohne, dass einer die Frage in den Raum stellte, wie demokratisch das sei.</p> <p>Ich unterdessen machte mir Gedanken, wie ich meine Frage aus dem Publikum dementsprechend formulieren würde. Ich wollte unmissverständlich klar aussprechen, dass ich eine Einladung zu einem Kunst- und Kultur DIALOG mit mehrmaliger Verwendung der Worte Integration, Inklusion und ähnlichen nur dann vorlebe, wenn ich neu kandidierende Gruppierungen vom Dialog nicht ausgrenze, wenn ich auch denen Gehör schenke, die sich ein Herz genommen haben und sogar riskieren, vor anderen ihrer Unwissenheit und Naivität wegen zum Kasperl zu machen, nur um endlich unumwunden ihre Meinung zu sagen.</p> <p>Als die Diskussion dem Ende zuging und ich meine Hand zum Zeichen schon empor strecken wollte, weil ich so empört über diese Grundausgrenzung war, wurde von der Veranstaltungsleitung statt zur erwarteten Fragerunde aus dem Publikum zur Pause gebeten und angemerkt, dass wir nach der Pause an Tischen mit den einzelnen Vertreter*innen der Parteien ins Gespräch kommen könnten.</p> <p>Ich wollte das nicht unwidersprochen hinnehmen, denn ich wollte mich, wie es sich für eine Demokratie geziemt, ÖFFENTLICH in der Agora für alle anderen hörbar zu Wort melden und nicht bloß im Verborgenen mit Politiker*innen in kleiner Runde unverbindlich plaudern. Ich suchte also die Veranstaltungsverantwortliche auf, um mein Unverständnis und meinen Ärger gegenüber dieser undemokratischen, ausgrenzenden Kulturpolitik kund zu tun und anzumerken, dass genau dieses Vorgehen der Spiegel dafür sei, wie überheblich es sei, anderes, fremdes, nicht zu berücksichtigen bzw. die Chance zur Meinungsäußerung zu verweigern.</p> <p>Als Entschuldigung sagte mir die Veranstaltungsverantwortliche: „Ja wir haben die neu startenden Gruppierungen bewusst nicht eingeladen.“ Was mich dazu veranlasste zu sagen, dass mich gerade die zwei Worte „bewusst nicht“ noch ein wenig wütender und trauriger machen, weil genau das in einer Demokratie ein Verbrechen sei.</p> <p>Ich verließ die Veranstaltung vorzeitig. Wo der politische Raum zerstört wird und uns lediglich eine schale Simulation falsche Hoffnungen machen will, dafür ist mir als nicht isofizierter Aktionskünstlerin der unbezahlte Einsatz meiner Lebenszeit und Energie einfach zu schade.</p> <p>Angesichts dessen, dass im wortreichen aber in Bezug auf konkrete Fakten inhaltsleeren Bericht des Kulturbeirates zum Kulturdialog 2015 Hannah Arendts „Sprechen, das eine Form des Handelns ist“ beschworen wird, bleibt mir nur noch das Verlassen des vorgeschriebenen Schauspiels über, um nicht selbst Teil dieser Inszenierung zu werden!</p> </div> <div class="field field--name-field-blog-tags field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Schlagworte</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/41" hreflang="de">Kultur</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/42" hreflang="de">Kulturpolitik</a></div> <div class="field__item"><a href="/de/taxonomy/term/38" hreflang="de">Grazer Gemeinderatswahlen</a></div> </div> </div> Tue, 17 Jan 2017 23:05:00 +0000 Betty Baloo 91 at http://betty-baloo.com http://betty-baloo.com/de/blog/die_kunst_des_undemokratischen_kulturdialoges.html#comments Als ich über Wahlen nachzudenken begann http://betty-baloo.com/de/blog/als_ich_ueber_wahlen_nachzudenken_begann.html_0 <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Als ich über Wahlen nachzudenken begann</span> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span>Betty Baloo</span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">So., 15.01.2017 - 21:09</span> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>Alles begann mit einer telefonischen Wahlumfrage anlässlich der Gemeinderatswahl 2012, die in der Frage gipfelte: “Wäre am nächsten Sonntag Wahltag, wen würden Sie wählen?” Ich hatte tatsächlich keine für mich sinnvolle “Wahlmöglichkeit” und antwortete: “Betty Baloo!” Der nette Herr am anderen Ende der Leitung: “Aber die steht nicht auf der Liste!” Und ich: “Dann schreiben Sie sie dazu, die wird noch drauf stehen!”</p> <p>Das war der Beginn meiner politisch motivierten Aktionen anlässlich von Wahlen.</p> <p>Im Selbstversuch wollte ich erfahren, was so eine Kandidatur mit sich brächte. Gleichzeitig wollte ich zeigen, dass jeder „die Stimme erheben“ darf und kann, wenn er nur wolle, egal wie mächtig (gleichbedeutend mit finanzstark) er in dieser Stadt sei. (Wie lange das noch der Fall sein wird, ist ohnehin eine andere Frage.)</p> <p>Und weil ich eine Frau der Tat bin, machte ich mich auf, um auf der Straße die für eine Kandidatur notwendigen Unterstützungsunterschriften zu sammeln.</p> <p>Nachdem sich bald eine Handvoll „Freiwilliger“ fand nannte sich unsere von einfachen Bürger*innen getragene Liste Betty Baloo Bande.</p> <p>Während die etablierten Parteien geschützte, witterungsbeständige Areale für sich beanspruchten, um Ihr Wahlprogramm und Ihre Kugelschreiber aus China zu verteilen waren wir mobil auf der Straße unterwegs und belohnten Unterstützer*innen mit Betty Baloo Busserln - nein, keine Sorge, ich wurde nicht zu- und aufdringlich, ich stand in der Nacht hinterm Herd und produzierte aus biologischen Zutaten rosarote Kokos- und Nussbusserl.</p> <p>Wer wollte konnte auch einen „Free Hug“, eine kostenlose und gleichzeitig unbezahlbare freundschaftliche Umarmung von mir erhalten. Man glaubt gar nicht, wie gerne die Menschen diese angenommen haben.</p> <p>Mit dem Slogan: „Wollen Sie mehr Buntheit und Wahlmöglichkeit im Gemeinderat?“ begann ich, mir vollkommen unbekannte Passant*innen anzusprechen. Rund 80 % der angesprochenen Personen gaben mir darauf hin auch schriftliche Unterstützung, was den ohnehin schon enormen persönlichen, körperlichen und zeitlichen Einsatz rechtfertigte.</p> <p>Viele der Angesprochenen wirkten wesentlich fröhlicher nach dem kurzen Gespräch, als ich sie angetroffen hatte. Viele drehten sich noch einmal um, um mir zu winken und alles Gute zu wünschen.</p> <p>Das machte Mut! Schließlich reichten wir innerhalb offener Frist unsere Unterstützungserklärungen beim Magistrat Graz ein.</p> <p>Unsere Kandidatur war dann in einem Einzeiler in der marktführenden Zeitung zu lesen. In der Sonderbeilage, in der die kandidierenden Fraktionen vorgestellt wurden, hat die Zeitung allerdings niemand von den Neustartern interviewt, was mich zur Idee veranlasste, diesen Mangel in der Wahlberichterstattung in einem offenen, gemeinsamen Brief zu kritisieren und die Zeitung aufzufordern, auch über unsere Programme und Standpunkte zu berichten. Dann versuchte ich unter den etablierten Parteien für diesen offenen Brief Solidarität zu bekommen. Meiner Anfrage zur Mitzeichnung kam lediglich die KPÖ nach, was ich persönlich nie vergessen werde.</p> <p>Die Zeitungen mussten jetzt reagieren, interviewten uns, schickten Filmteams vorbei, luden uns zur „Elefantenrunde“ ein, wo wir uns und unsere Anliegen als noch nicht Etablierte gerade einmal vorm Publikum 1 Minute vorstellen durften. Zumindest wurde jetzt über uns berichtet, wenn auch in einem äußerst geringen Ausmaß.</p> <h3>Unser 5 Punkte Programm</h3> <p>Mit unserer Arbeit</p> <ul> <li> <p>setzten wir uns für die Umsetzung der Menschenrechte ein,</p> </li> <li> <p>nahmen wir uns der Verbesserung der Erwerbstätigkeit an, suchten nach Lösungen zur Überwindung der Erwerbsarbeitslosigkeit und des Arbeitszwanges,</p> </li> <li> <p>wollten wir Verbesserungen im Öffentliche Verkehr für alle thematisieren,</p> </li> <li> <p>wollten wir öffentlichen Raum zurückfordern,</p> </li> <li> <p>verfolgten wir die Ideen des Bedingungslosen Grundeinkommens</p> </li> </ul> <p>konnten wir öffentlich nicht ausreichend thematisieren, weil wir feststellen mussten, dass die Medien grundsätzlich „gekauft“ waren und unser potenzielles Publikum deshalb niemals erfuhr, was uns wichtig war.</p> <p>Das war eine Erkenntnis, die für die Fortführung unseres Aktionismus aber keine bedeutende Rolle spielte. Unbeirrt dessen, führten wir mehrere Aktionen durch.</p> <p>Eine davon war „Breastfeeding“. In dieser Aktion wurde und wird das Verlangen nach Nahrung thematisiert. Der Wunsch „gestillt“ zu werden und „stillen“ zu können. Synonym dafür ist wohl nichts Besseres als die Brust. Brust der Brüste, um „gestillt“ werden zu können ist für mich die „Mutter Erde“. Wenn wir also mit Mutter Erde nicht sorgsam umgehen, wie soll sie uns dann stillen? Eine Hommage an unseren Planeten und dafür, dass wir rechtzeitig daran denken, ihn nicht auszuhöhlen und ihn schützen.</p> <p>Inzwischen hatte ein „alter Bekannter“ der Aktionskoch. Pieter Jan Kat, von Freunden Wam Kat genannt, aus eigenen Stücken seine Mithilfe angeboten. Diese nahm ich gerne an und organisierte „Warme Suppe gegen soziale Kälte“. Wam kam extra aus Berlin angereist und kochte im Niesenbergergarten unter freiem Himmel Suppe. Das war nur eine wunderbare menschliche Begebenheit in diesem Zusammenhang.</p> <p>Eine andere war, dass ich bei Bauern auf den Märkten und Gemüsehändlern versuchte, nicht verkäufliches, weil nicht mehr wunderbar schönes Gemüse zu schnorren. Ich verfasste ein diesbezügliches Infoschreiben und teilte es an umliegende Gemüsehändler auf Märkten aus. Das Ergebnis lehrte mich auch so viel, das ich für die Zukunft mitnehme. Von den vielen Angesprochenen, die nur wenig hätten beitragen müssen, um Teil des Projektes werden zu können und das Projekt zum Erfolg bringen konnten, hatte sich eine einziger bereit erklärt, mich und uns zu unterstützen. Es war dieser eine „Tashkin“. Als ich hin kam, war für mich so viel zusammen gerichtet, dass ich zweimal fahren musste! Wir konnten an Ort und Stelle gar nicht alles verkochen und konnten Besucher*innen der „Suppenküche“ auch noch einiges für nach Hause mitgegeben werden. Ich bedanke mich noch heute mit meiner Treue bei „Tashkin“, den besten Gemüsehändler in Town!</p> <p>Meine kleine, doch feine Bande begleitete mich auch wenn ich auf der Straße Passanten fragte: „Wie geht es Ihrem Nachbarn?“ oder „Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?“.</p> <p>Dabei stellte sich erschreckender Weise heraus, dass viele ihre Nachbarn gar nicht mehr kennen. Für mich ist eine Gesellschaft, die mehr Anteil an den Botschaften des virtuellen Lebens als Anteil am direkt neben dir Lebenden nimmt, eine verarmte. Erste Zeichen von mangelnder Empathie und übersteigerter Egomanie führen zu Missgunst, Neid und letztendlich zu Existenzverweigerung.</p> <p>Ähnliche Rückschlüsse, jedoch umgekehrt, ließen die Antworten die auf die Frage was man aus seinem Wohnungsfenster sieht, kamen, zu. Zukünftig wird man, wenn es so weiter geht, auch noch für eine Wohnung mit Sonneneinstrahlung mehr zahlen müssen, muss man jetzt schon für eine Wohnung mehr berappen, deren Ausblick grün ist. Inwieweit das ziemlich einschneidend auf die Gesundheit des Menschen Einfluss nehmen wird, diese Untersuchungen lasse ich Wissenschaftlern über.</p> <p>Gegen die Verschwendung von Steuergeldern und wegen der Absurdität der „Bemalung einer Laufstrecke“ zwischen Klosterwiesgasse und Jakoministraße durch die aber lediglich Straßenbahnen rattern und durch die deswegen keine Person mehr freiwillig geht, protestierten wir mit der Durchführung eines Laufwettbewerbes.</p> <p>Unseren Abschluss bildete die Aktion „Biokarotten für ein gesundes Miteinander“, bei welcher wir am Betty Baloo Rad einen Korb voller Biokarotten transportieren, welche wir an Passant*innen zu Verteilung brachten und nochmals darauf aufmerksam machten, dass wir als Liste 10 zur Wahl stünden.</p> <p>Am Wahltag selbst durfte ich samt 3 meiner Bandenmitglieder ins Rathaus kommen, um dort die teuersten Würstel meines Lebens zu essen.</p> <p>Resümee:</p> <p>Wir erhielten 192 Stimmen. Menschen aus allen Bezirken stimmten für uns.<br /> Ich habe aus eigener Tasche 1150,-- Euro dafür aufgewendet. Aus fremder, privater Tasche kamen 50,-- Euro. Das bedeutet, dass jede Stimme 6,25 gekostet hat.</p> <p>Abschließend hat mich dann auch noch einmal die Zeitung angerufen und gefragt, ob ich jetzt traurig sei, worauf ich antwortete: „Nein, denn sehen Sie, würden alle 192 Wähler*innen dieser Aktion vor meiner Haustüre auf mich warten, würden die ein Verkehrschaos erster Güte in der Münzgrabenstraße anrichten!“</p> <p>Ich bereue nicht, mich „stark“ für allgemeine Anliegen gemacht zu haben!</p> </div> Sun, 15 Jan 2017 20:09:22 +0000 Betty Baloo 97 at http://betty-baloo.com http://betty-baloo.com/de/blog/als_ich_ueber_wahlen_nachzudenken_begann.html_0#comments